Lost & Found (or maybe stolen):
ERINNERUNG AN DEN 3. FEBRUAR 1945

Das ARCHIV REPRODUCTS sammelt Objekte, die ganz ungeahnte Geschichten in sich tragen. In dieser Kolumne schweigt die Künstlergruppe reproducts einmal im Monat – bis wir die Stimmen der Dinge hören, um festzuhalten, was sie zu sagen haben.

7. Juni 2022

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Inventarnummer D10623-19971230

Beschreibung: mit goldbeigefarbener Kordel in Plastfolie eingebundene Papp- und Papierseiten, Papp-Umschlag mit Tusche bemalt, Papier mit Schreibmaschine beschrieben, Maße 22,7 x 16,5 x 0,4 cm (HBT)

Fundzeitpunkt: 30. Dezember 1997 gegen 15 Uhr

Fundort: Zille-Hof Berlin, (Google Maps: 52.50463760343243, 13.327295117464992)

Umstand: in einem Aktenschrank aus einem der Möbellager in den S-Bahn-Bögen

Auf der Suche nach einem klassischen Holz-Aktenschrank mit Rolltür wurden reproducts-Mitarbeitende 1997 im Zille-Hof Berlin fündig. Im Boden des Aktenschrankes fand sich später dieses Heft. In dem 1952 verfassten Bericht schildert eine Mutter, wie sie bei dem Bombenangriff vom 3. Februar 1945 auf Berlin alle ihre Kinder verliert.

An diesem Samstagmittag im Jahr 1945 wurde einer der heftigsten Luftangriffe der Alliierten auf Berlin überhaupt geflogen. An die 1000 Bomber warfen zwischen 11. Februar und 11:18 Uhr, 11:24 sowie 11:52 Uhr insgesamt 2000 Tonnen Spreng- und 200 Tonnen Brandbomben auf Berlin-Mitte und Kreuzberg ab. Die minutiöse Schilderung dieses Ereignisses und seiner Folgen liegt im Folgenden als Foto-Reproduktion und als Tonaufnahme vor.


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reproducts: Auf externe Anforderung oder als interne Investition forscht und produziert die Gruppe seit dem vorigen Jahrtausend.
Herzkammer aller Unternehmungen ist das ARCHIV REPRODUCTS – ein Generator für Momentaufnahmen im Spiegeltunnel der Wechselwirkung von Bild und Abbild,
von Medium und Welt im Auge des Betrachters.

LOST AND FOUND – DIE LESUNG: Das Beste aus der Kolumne gelesen von reproducts
Donnerstag, 19:00 Uhr im Auditorium der Deichtorhallen Hamburg
Eintritt frei


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