Die Sammlung Falckenberg umfasst mehr als 2.200 Werke von 450
Künstlerinnen und Künstlern. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Kunst der
Counter Culture, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Aufstand gegen die
Eliten und das Kunstestablishment insbesondere in den USA und
Deutschland entstanden ist. Die Sammlung ist international mehrfach
ausgezeichnet und von dem einflussreichen New Yorker Magazin ARTnews
unter die besten 200 Sammlungen der Welt gewählt worden. Die Sammlung
setzt Akzente auf Querdenker und Außenseiter des Kunstbetriebs, die mit
subversiven, oft genug ironischen bis hin zu sarkastisch-zynischen
Betrachtungsweisen die traditionellen Vorstellungen einer
Repräsentationskunst des Guten, Wahren und Schönen unterlaufen.
Ein früher Sammlungsschwerpunkt bilden Arbeiten der späten 70er und
80er Jahre mit KünstlerInnen wie Werner Büttner, Martin Kippenberger,
Jürgen Klauke, Astrid Klein, Albert Oehlen und Franz West, denen Werke
US-amerikanischer Künstler derselben Generation wie Vito Acconci, John
Baldessari, Paul McCarthy und Richard Prince gegenübergestellt sind. In
einem Schritt zurück wurden diese Positionen durch Arbeiten der
vorangegangenen Generation progressiver internationaler Künstler und
Künstlerinnen wie Hanne Darboven, Öyvind Fahlström, Dieter Roth und Paul
Thek ergänzt. Erst in einem dritten Sammlungsabschnitt ist der Bezug zu
den jüngeren Positionen der Gegenwartskunst aufgenommen wurden.
Mit
Arbeiten von Monica Bonvicini, Andrea Fraser, Christian Jankowski, Sarah
Lucas, Raymond Pettibon, Jason Rhoades, Daniel Richter, Christoph
Schlingensief, Santiago Sierra und Andreas Slominski vermittelt die
Sammlung einen profunden Überblick über die deutschen und ausländischen
Vertreter der Gegenkultur der 80er und 90er Jahre.
Einen wichtigen Teil der 6000 qm großen Ausstellungsfläche nehmen
raumgreifende Installationen der Multimedia Art von KünstlerInnen wie
John Bock, Thomas Hirschhorn, Mike Kelley, Jon Kessler Jonathan Meese,
Anna Oppermann und Gregor Schneider ein. Im Untergeschoss steht den
Besuchern ein Schiebelager mit etwa 400 Arbeiten zur Verfügung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung liegt im Bereich der Fotografie
mit Werken internationaler KünstlerInnen wie Lewis Baltz, Victor
Burgin, Sophie Calle, Larry Clark, Willliam Eggleston, Valie Export, Lee
Friedlander, Martha Rosler, Martin Parr oder Wolfgang Tillmans.
Jährlich finden zwei bis drei Sonderausstellungen mit Arbeiten von
Künstlerinnen und Künstlern statt, die nicht oder nur mit wenigen
Arbeiten in der Sammlung Falckenberg vertreten sind. Das Ziel der
Deichtorhallen Hamburg als Betreiber der Sammlung Falckenberg ist, die
Sammlung in wechselnden Zusammenhängen immer neu zu präsentieren.