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TACTICS AND MYTHOLOGIES:
ANDREA OREJARENA &
CALEB STEIN

Ein fotografischer Roadtrip durch die
Bildwelten viraler Verschwörungstheorien

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PHOXXI 7. September 2024 — 26. Januar 2025

Diese erste europäische Einzelausstellung des New Yorker Duos Andrea Orejarena (*1994, Kolumbien) und Caleb Stein (*1994, UK) präsentiert einen fotografischen Roadtrip durch die Bildwelten viraler Verschwörungstheorien. Die fotografischen und filmischen Arbeiten von Orejarena & Stein setzten sich mit Simulationstechniken und Narrativen der Desinformation auseinander.

Das Künstlerduo Andrea Orejarena (*1994, Kolumbien), Kognitionswissenschaftlerin und Fotografin, und Caleb Stein (*1994, UK), Dokumentarfotograf, ist bekannt für konzeptuell-dokumentarischen Projekte, die sich mit individueller Wahrnehmung und kollektiver Wirklichkeitskonstruktion auseinandersetzen. Ihre Arbeiten werden u.a. in den New York Times, The Guardian, i-D Vice, Vogue Italia, und Wallpaper* publiziert.

Da ein wachsendes Misstrauen in die Unterscheidung von Realität und Fiktion unsere Gegenwart prägt, begab sich das Duo seit 2020 auf Social Media und fotografisch auf Erkundungstour. Entstanden ist ein erstes Archiv mit über 2.000 Fotografien und aktuellen Bildformen, das den Einfluss von Verschwörungsnarrativen auf die amerikanische Gesellschaft und die individuelle Wahrnehmung manifestiert.

Dieses Archiv fotografischer Formen von »alternative facts« tritt in der Installation American Glitch in Dialog mit den Landschaftsaufnahmen von Orejarena & Stein, die vermeintliche Schauplätze von verschwörungstheoretischen Ereignissen dokumentieren und decodieren. Durch ihr Aufgreifen der fotografischen Roadtrip-Tradition verwebt American Glitch Kontinuitäten aus der amerikanischen Fotogeschichte mit den neuen Phänomenen zeitgenössischer Online-Kultur.

Bereits seit ihrem Projekt Long Time No See (2015-2020) arbeitet das Duo an der drängenden Frage, welche Rolle die Fotografie für das Wechselverhältnis von Wahrnehmung und Imagination heute spielen kann. Long Time No See entstand zusammen mit jungen vietnamesischen Künstler*innen sowie Veteranen nahe Hanoi und zeichnet die künstlerische Auseinandersetzung mit den heutigen Erinnerungen und Folgen des Vietnamkrieges nach. In poetischen Porträts und Landschaftsansichten zeigt Long Time No See eine visuelle Spurensuche nach den Zwischentönen dissonanter Geschichtsschreibungen und Bildformen zwischen Dokumentation und subjektiver Wahrnehmung.

Die Ausstellung wird von Bild- und Medienkompetenz Workshops für unterschiedliche Altersgruppen bergleitet.

Am 13. September findet das transdisziplinäre Symposium „Viral Hallucinations: Bildwelten der Desinformation“ im Auditorium der Deichtorhallen statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.

Die neue Ausstellungsreihe VIRAL HALLUCINATIONS adressiert das Spannungsfeld dokumentarischer Strategien in einer global vernetzten »Post-Wahrheit-Ära«.

Kuratiert von Nadine Isabelle Henrich, Kuratorin Haus der Photographie

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