Kunstpioniere: Family Affairs

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Zur Ausstellung »Family Affairs« haben Schüler*innen des Kunstprofils (Jahrgang 11) des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums die Bilder der Ausstellung erforscht, analysiert und eigene Fotos zum Thema Familie produziert.

WORUM GEHT ES BEI DIESEM PROJEKT?
Das Programm »Kunstpioniere« ist eine Kooperation zwischen Hamburger Schulen, Museen und Ausstellungshäusern, welches auf die Initiative des Fachreferats Bildende Kunst der Behörde für Schule und Berufsbildung zurückgeht. Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Jahrgangsstufen setzen sich im Rahmen dieses Programms forschend mit zeitgenössischer Kunst und aktuellen Ausstellungen in Hamburger Ausstellungsorten auseinander.

WER IST AN DIESEM PROJEKT BETEILIGT?
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Kooperation mit der Schulbehörde Hamburg, die das Programm Kunstpioniere initiiert hat. Die teilnehmende Schule war das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, begleitende Lehrerin ist Andrea Meschede. Leitender und durchführender Dozent war der Fotograf André Lützen.

WIE WURDE DAS PROJEKT UMGESETZT?
Für die Umsetzung haben die Schüler*innen einzelne Positionen und Arbeiten der ausstellenden Fotograf*innen im Haus der Photographie untersucht und diese übertragen in ihre eigenen Familien und Lebenswelten. Entstanden sind individuelle Bildserien, die sich mit der Vergangenheit oder der Gegenwart ihres Umfeldes beschäftigt.

Ergebnisse

Amelie Wunderlich

Was geblieben ist

Was wurde hinterlassen?
Diese Frage habe ich mir gestellt, während ich unsere Wohnung nach Gegenständen der vergangenen Generationen meiner Familie durchsucht habe. Ob verblichene Fotos, Erbschmuck oder Kinderspielzeuge der Großeltern: Spuren der Vergangenheit lassen sich überall finden.
Manches wird (unbewusst) in den Alltag eingebracht, anderes findet keine Verwendung und verweilt in Kartons und Schachteln im Keller oder in der Flurkommode.




In jedem Fall nehmen solche Objekte mit dem Ableben ihrer Besitzer eine Symbolkraft auf und verleiten mich zum Assoziieren und Erinnern.

In meiner Fotoreihe dokumentiere ich, wie alte Familiengegenstände in das gegenwärtige Dasein integriert werden und bilde damit gleichzeitig Kontrast und Verbindung unterschiedlicher Zeiten und Menschen.



Annie Beaumont und Meiti Guddat

Wir wollten mit unserer Bildreihe ausdrücken, dass Familie nicht immer diese typische biologische Konstellation sein muss, an die man zuerst denkt. Wir zeigen Freundschaft, in der man mit einem Problem nie alleine ist und eine Person in guten wie in schlechten Zeiten an seiner Seite hat. Zu einer Familie gehören die Menschen, auf die man sich immer verlassen kann.






Carla Kühn

FERN und NAH zugleich

Meine Fotoserie zeigt die mit dem Älterwerden entstehende Ferne und zugleich wachsende Nähe zwischen Vater und Tochter. Früher hatte mein Vater für mich den Stellenwert eines Vorbildes in meinem Leben, ich eiferte ihm nach und wollte so sein wie er. Doch mit der Zeit entwickelte ich mich weiter, ich bildete meine eigenen Stärken und Schwächen und entfernte mich von meinem Vater als Vorbild.




Die Ferne mag nun vielleicht größer sein, doch letzten Endes werden wir uns durch die Vater-Tochter-Beziehung immer nah sein, denn es wird immer Dinge geben, die uns verbinden. Die Unterschiede führen uns zusammen und geben unserer Beziehung eine neue qualitative Nähe.



Crispin Coy

Pandemisches Familientreiben

Mit meiner Fotoserie wollte ich das Thema Familie während der Corona-Pandemie thematisieren. Es hat mich während der Arbeit besonders beeindruckt, wie schnell die für uns zu Beginn so fremden und unvertrauten Maßnahmen Normalität und Alltag wurden. Sei es das Home-Office, die Face-Time-Anrufe oder der Corona-Test. Ich bin sehr froh darüber, dass uns diese Pandemie neben all den schlechten Seiten auch einen Blick auf die wichtigen und wertvollen Dinge im Leben gegeben hat. Familie!





Ella Moetting

Anders

Meine Fotoserie handelt von Unterschieden in den Generationen innerhalb einer Familie. Innerhalb einer Familie gibt es Menschen, die einander ähneln und welche, die komplett unterschiedlich sind. Dennoch bilden sie eine Familie. Meine Schwester und mich trennen insgesamt zehn Jahre. Während ich eher ruhig und zurückhaltend bin, ist sie selbstbewusst. Wir sind vom Wesen her sehr unterschiedlich.





In unserer Fotoserie hat meine Schwester alte Kinderfotos von mir nachgestellt. Dabei hat sie mich nicht eins zu eins kopiert, sondern sich so inszeniert, wie sie sich in dem Moment der Aufnahme darstellen wollte. Wir wollen damit zeigen, dass Familie so facettenreich ist, weil eben alle unterschiedlich sind.




Ella Pruin

Homework

Mit meiner Fotoserie erforsche ich, wie der Arbeitsalltag und der private Alltag meines Vaters immer mehr verschmelzen.
Im Büro ist mein Vater auf den Bildern bei täglichen Handlungen zu sehen und zu Hause stelle ich ihn in den selben Aktionen nach. Ich bin Double und zugleich fülle ich seine Leerstelle.





In Zeiten der Pandemie, in denen wir alle auch viel im Homeoffice waren, hat das Thema Arbeit starke Einschnitte in das Familienleben gebracht.
In diesem Zusammenhang bekommen die Zustände „Auf-der-Arbeit-“ und „Zu-Hause-Sein“ eine ganz andere Bedeutung mit vielen Konsequenzen, die für alle Familienmitglieder unterschiedlich gut oder schlecht sein können.




Emelie und Helena Mecklenburg

Same same but different

Wie hält man euch auseinander?
Die häufigste Frage, die einem als Zwilling bei der ersten Begegnung gestellt wird. Egal ob Lehrer, Freunde oder Fremde, alle versuchen uns als Zwillinge anhand äußerer Merkmale zu unterscheiden. In unser Fotoserie versuchen wir fotografisch diese Merkmale festzuhalten. Von körperlichen Unterschieden, über Angewohnheiten oder verschiedenen Alltagsgegenständen wird alles erfasst. Dinge, die auf den ersten Blick dem Betrachter gleich vorkommen, können bei näherer Ansicht sehr verschieden sein und auch viel über uns aussagen.




Der Titel „same same but different“ soll genau diesen Aspekt hervorheben. Eine persönliche Bedeutung hat das Sprichwort für uns beide in Thailand bekommen, wo es öfter als lustige Bemerkung benutzt wurde, während festgestellt wurde, dass wir Zwilling sind und nicht dieselbe Person.



Emilia Hartmann

LIEBE

Familie. Was ist das eigentlich? Was bedeutet Familie für mich? Ist es Sonntags-auf-der-Couch-bei-Oma-sitzen und Kaffee trinken? Ein Zusammenkommen unterm Weihnachtsbaum? Die vertraute Atmosphäre? Eine Gemeinsamkeit: Die LIEBE von jedem Einzelnen. Meine Eltern, die sich seit über 20 Jahren immer noch täglich aufs Neue in einander verlieben, meine Urgroßeltern nach langer Zeit nun wieder glücklich vereint im Himmel.




Estella Roerig

Familie in Coronazeiten: Diese prägende Zeit, die ich viel mit Freunden und Familie verbracht habe, hat mich inspiriert, sie fotografisch festzuhalten. Wie haben wir uns während des Lockdowns beschäftigt gehalten? Und welche guten und schönen Erinnerungen kann man aus dieser bewegenden Zeit mitnehmen?





Freda Kammer

Die Beobachterin

Meine Fotoserie zeigt ganz alltägliche, fast schon banale Situationen aus unserem Familienalltag mit meiner Mutter, meinem Vater, meinem Bruder und meinen Großeltern.
Ich selbst und dadurch auch die Betrachter:innen werden durch den Blickwinkel zu heimlichen Beobachter:innen.





Die Aufnahmen zeigen eine gewisse Intimität, ohne entblößend zu sein. Alle Fotos sind Schwarz-Weiß, da ich finde, dass so die Melancholie, die unseren Corona-Alltag in den letzten Monaten begleitet hat, deutlicher wird und das Private fühlbarer gemacht wird.




Friedrich Scardovelli

Kunst in der Familie

In dieser Serie geht es mir darum, die Künstler aus meiner Familie, genau so, wie ich sie auch im Alltag wahrnehme, festzuhalten.
Meine Mutter, die mal wieder ein neues Bild von mir malt, meinen Vater, der jederzeit eines seiner unzähligen Instrumente spielt, meine Oma, die nebenbei bastelt und meinen Opa, der mir seine neue bemalte Jacke präsentiert.





Gianluca Ponte





Jonah Tietgen

Time. Head. Change.

Wie viel „Ich“ war schon am Anfang da? Wie viel Vergangenheit lebt noch in mir? Beim Blick auf alte Fotos ist das eigene Gesicht oft fremd. Es scheint wie eine Person in einer anderen Welt. Ist das traurig?




In dieser Fotoserie nicht: Humorvoll werden heutige Gesichter und frühere Körper zusammenmontiert und ergeben auf diese Weise ein lustiges und abstraktes Familienbild.



Lale Spielmann

MERI UND ICH

Im Duden wird eine Familie als „Gruppe aller miteinander [bluts]verwandten Personen“ definiert.
Meri und ich sind nicht verwandt. Manchmal kann sich Freundschaft aber anfühlen wie Familie. Das Gefühl von Familie wird durch viel mehr als durch das Verwandtsein definiert.
Dadurch, dass man sich nicht verstellen muss und so gemocht wird, wie man halt ist, dass man sich alles erzählen kann, ohne Angst haben zu müssen, wie der andere reagiert, dass man sich Stunden lang Anschweigen kann, ohne dass eine unangenehme Stille entsteht und man sich trotzdem nie nichts zu sagen hat.




Ich glaube, eine lange und enge Freundschaft wie zwischen Meri und mir ist viel mehr Wert und gar nicht so selbstverständlich. „Selbstverständlich“ auch ein tolles Wort, um das Gefühl von Familie zu beschreiben, so fühlt sich die Liebe zwischen Meri und mir an.



Leonard Tondorf

(de)maskiert

Ich habe mich in meiner Arbeit mit der Verbindung zu meinem Vater und speziell unseren Ansichten beschäftigt.
Sie handelt von Parallelen von seiner zu meiner derzeitigen Jugend. Teils sind es Nachstellung von Fotografien aus seiner Vergangenheit, teils habe ich mich aber auch an Überschneidungen unserer politischen Einstellung und der Sicht auf die Welt, die wir weitgehend teilen, inspirieren lassen.




Ich will damit speziell zeigen, dass die Kämpfe kontinuierlich sind und über Generationen andauern. Darüber hinaus aber auch, dass ein Individuum hinter der Maske existiert und Familie Haltung, Werte und den Mut, Gesellschaft gestalten und verändern zu wollen, weitergeben kann.



Lino Jaeckel

Zwei Schritte auf einmal

Ein Umzug und das erste Kind, zwei große Schritte, die fast jeder mindestens einmal erleben wird. Doch direkt beides auf einmal und dazu noch eine Pandemie, dafür braucht man gute Freunde und Familie, die einem immer zur Seite stehen. In meiner Serie habe ich diese schwierige Zeit festgehalten.





Paula Blaubach

Wieso ich bin, wie ich bin

Als wir das Thema „Family Affairs“ genannt bekommen haben, wusste ich sofort, dass ich Bilder von meiner Familie nachstellen möchte. Mit den Fotos will ich zeigen, woher ich meine Kreativität und Liebe für Kunst habe. Tatsächlich haben schon mehrere in meiner Familie die Kunst zu ihrem Beruf gemacht und das hat mir schon immer viel bedeutet. Ich stelle jedoch nicht nur Bilder von meiner Ur-Oma, Oma und meinem Vater nach, sondern auch alte Fotos von mir, wie ich als kleines Mädchen schon Kunst gemacht habe.





Dadurch habe ich mehrere Arten von künstlerischen Tätigkeiten in meiner Serie, das Bildhauern meiner Großeltern und die Fotografie meines Vaters.

In den Bildern von mir zeige ich, wie ich die Leidenschaft meiner Familie aufgenommen habe und nun meinen eigenen künstlerischen Weg gehe, auf dem ich hoffentlich weit kommen werde.




Polly Fabig

Memory Lanes

In meiner Serie Memory Lanes suche ich die Orte meiner Kindheitsfotos auf und nehme den Ort dort erneut auf. Einige sind unverändert, anderen sieht man die seitdem vergangene Zeit an. Diese Orte erinnern mich an meine Kindheit und die Erlebnisse, die ich dort mit meiner Familie erlebt habe und die mich bis heute prägen.





Rosa Mia Holsten

Oma, Mama, ich

Meine Arbeit handelt von übergreifenden Generationen in Familien, allerdings habe ich mich bei meinen Fotografien auf die Beziehung zwischen Tochter, Mutter und Großmutter bezogen, da ich finde, dass diese Beziehung sehr wichtig und besonders ist.




Was solch eine Familienbeziehung ausmacht, ist, dass jede auf seine Art auf die anderen angewiesen ist, trotz riesiger Unterschiede in Interessen, Alter und Meinungen. Wie viele Ähnlichkeiten und wie viele Unterschiede machen uns tatsächlich aus?



Sila Peker

Beni de götür! (Nimm mich auch mit!)

Genauso, wie sich Menschen über die Jahre verändern, so verändern sich auch die Orte, an denen Erinnerungen geschaffen wurden. Deshalb basiert diese Fotoreihe auf Orten, die zum Beispiel von meinem Onkel, aus der Türkei, um 2000 aufgesucht wurden, als er Deutschland besuchte oder das alte Wohnhaus meines Vaters.




Ich nehme euch mit auf eine Reise durch Hamburg. Vielleicht kommen euch ja bestimmte Orte bekannt vor.

Erinnerst du dich z. B. noch an den Ort, an dem du Fahrrad fahren lerntest?



Sophie Sandersleben

Symbiose OMAUNDOPA

„Die Symbiose ist eine Wechselbeziehung zwischen artverschiedenen Organismen mit gegenseitiger Abhängigkeit. Beide Partner sind im Vorteil und ziehen Nutzen aus der Gemeinschaft.“

So unterschiedlich und doch so ähnlich. Die Fotoreihe zeigt meine Großeltern. Kleine Ausschnitte aus ihrem Leben, wie sie sich gegenseitig ergänzen und ein eingespieltes Team bilden.





Aus einem „ich komm vorbei und knipse ein paar Fotos“ wurde ein wöchentliches Ritual, bei dem immer mehr Fotos entstehen. Jedes Mal, wenn ich bei ihnen bin, fallen mir neue Details auf, welche zu unserem Thema „Family Affairs“ passen. Kleine Dinge, wie zum Beispiel ihre eingespielte Kommunikation, die ihre Beziehung zueinander ausmachen, die ich nicht in Bildern einfangen kann – das fasziniert mich.




Tobias Kohnke

38 Jahre Später

In meiner Fotoserie geht um die Nachstellung von Fotos meines Vaters in seiner Jugendzeit. Diese habe ich auf meine jetzige Jugendzeit übertragen. Diese Art von Serie passt gut, denn mein Vater und ich haben viele Dinge gemeinsam, deshalb hat mir die Idee der Nachstellung von Fotos aus seinem Jugendleben sehr gut gefallen. Des Weiteren sehen mein Vater und ich uns auch sehr ähnlich, was natürlich gut in diese Fotoserie passt.




Mit dieser Serie möchte ich also ausdrücken, dass das Jugendleben meines Vaters in vielen Teilen mit meinem übereinstimmt. Doch durch die Nachstellung der Fotos in meiner Umgebung, wo ich wohne, möchte ich zeigen, dass ich die Fotos nicht eins zu eins kopiere, sondern sie auf mein Leben übertrage und dadurch auch zeige, dass nicht alles gleich ist.



Zoë Agius

Verluste. Wenn alles um einen herum nicht mehr so ist, wie es sich gehört.
Angst, Verzweiflung, Veränderungen, Entwicklungen, Trauer und vor allem: Gemischte Gefühle werden dann zu alltäglichen Begleitern.
Mit dieser Thematik habe ich mich in meinen Fotografien beschäftigt und preisgegeben, wie sich dies innerhalb meiner Familie äußert.




Mit Schwarz-Weiß-Bildern und einem weiten sowie detailreichen Fokus auf Emotionen und Situationen sollen meine Aufnahmen die tiefgründige Nachricht vermitteln, wie es sich als Hinterbliebener anfühlt.




Zoé Kuse

Versteckspiel

In der Serie Versteckspiel geht es um Geheimnisse und unausgesprochene Konflikte, die sich innerhalb der Familie abspielen.
Ziel war es, das Thema Familie durch eine düstere Bildsprache darzustellen und Unsichtbares sichtbar zu machen.






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Die Halle für aktuelle Kunst und das Haus für Photographie der Deichtorhallen Hamburg sind mit dem Zertifikat »Barrierefreiheit geprüft« ausgezeichnet. Die Deichtorhallen sind barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer*innen.

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